Sinn & das "ganz Eigene"


ABSTRACT MEINER MASTERARBEIT

Die Wohlstandsgesellschaft in der Schweiz bringt einen Verlust von Sinnhaftigkeit im Leben mit sich, da weder der Kampf ums Überleben noch klar vorgegebene traditionelle Lebenswege mehr vorhanden sind. Eher steht dem Menschen ein Überfluss an beruflichen und materialistischen Möglichkeiten zur Verfügung. Dies stellt den Menschen vor die Frage nach Orientierung, die auch in Coachings gestellt wird. In dieser Arbeit wird untersucht, wie ein Coaching bei solchen Fragestellungen mit dem Hauptfokus auf das „ganz Eigene“, das „wahre Selbst“, die Authentizität, Verbundenheit und Echtheit unterstützen kann, welche als Voraussetzung für ein sinnerfülltes Leben gesehen wird.

Die Literatur beschreibt, dass Sinn etwas Individuelles ist und nur gefunden und nicht gesucht werden kann. Um den eigenen Sinn zu finden braucht es einen guten Selbstbezug, sein „ganz Eigenes“ zu kennen bzw. mit ihm in Verbindung zu stehen. Hierbei gibt es verschiedene Modelle, welche als schlussendliches Ziel die Integration aller Aspekte des Menschen, den Ego-Abbau und die Verbindung zur All-Einheit zum Ziel haben. Es braucht die Ergänzung von Wissen mit Erfahrung, da das Thema nicht zu Ende gedacht werden kann. Coaching bietet eine gute Plattform Menschen auf diesem Weg zu begleiten.

Um spezifische Herangehensweisen in der Coaching-Praxis zum „ganz Eigenen“ zu finden wurden sechs Experteninterviews durchgeführt. Hierbei wurden mannigfaltige synonyme Begriffe für das „ganz Eigene“ genannt, von Intuition, Einzigartigkeit, Wesenskern bis hin zu „in Resonanz sein“. Auch wurde herausgefunden, dass die Suche nach dem „ganz Eigenen“ diversen Themen zugrunde liegen kann. Von persönlichen / beruflichen Entwicklungsthemen bis hin zu Sinnkrisen, Umbrüchen und Konflikten. Für die Begleitung im Coaching auf der Suche nach dem „ganz Eigenen“ finden unterschiedlichste Methoden Anwendung. Eine hohe Bedeutung hat auch hier die Arbeit mit Fragen, wobei speziell das phänomenologische und existentielle Fragen hervorgehoben wurde. Zudem findet nebst dem klassischen Coaching-Repertoire die Energie- und Körperarbeit, die Wahrnehmung von Emotionen und subtilen Erscheinungen massgebende Bedeutung. Die Hauptvoraussetzung an einen Coach, welcher Menschen zu diesem Thema begleitet, ist die eigene Selbsterfahrung auf der Suche nach seinem „ganz Eigenen“.

Für die Begleitung von Menschen auf der Suche nach ihrem „ganz Eigenen“ finden verschiedene Herangehensweisen Anwendung, wobei es in erster Linie darum geht die Kenntnisse zum „ganz Eigenen“ zu erweitern und die eigene Wahrnehmung zu trainieren und zu verfeinern, um sich selber besser wahrzunehmen. Sinn und das „ganz Eigene“ stellen hierbei einen doppelten Bezugsrahmen dar, da es die Suche nach dem „ganz Eigenen“ braucht um Sinn zu finden und gleichzeitig die Suche nach dem „ganz Eigenen“ Sinn geben kann.

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